Meine WeltGedanken.

Wer das Geld gibt, übernimmt Verantwortung

Ich möchte, dass es allen um mich herum gut geht. Meiner Familie, meinen Freunden, meinen Nachbarn… Wo ich helfen kann bin ich gern da – wer mich persönlich kennt, wird dies sicher bestätigen können.

 

Bei dem Thema der ankommenden Flüchtlinge hat mich allerdings eine innere Starre daran gehindert, mich in die Reihen der vielen, vielen Helfer einzureihen. Irgendwie fühlte ich mich zum Gutmenschentum gedrängt. Es war mir  so als wäre irgendjemand daran interessiert, mich mit meiner Helferei abzulenken von eigentlichen Problemen.

Ja, ich möchte auch gern, dass es den Flüchtlingen gut geht. Lange genug haben wir hier auf Kosten der ärmeren Regionen in unserer Welt gelebt und tun es immer noch. Aber wäre es nicht besser, wenn keiner wegen Hunger, Not und Krieg seine Heimat verlassen muss?

Wer geht denn freiwillig von zu Hause weg, wenn es ihm da gut geht??

Was jedoch kann ich als Einzelne dafür tun, dass es den Menschen in ihrer Heimat besser geht? Warum gibt es denn diese Not und Armut, diese Kriege?  Es sind doch immer nur die Bestrebungen nach mehr Macht und mehr Geld, die diese Folgen hervorrufen. Und für die Umsetzung dieser Machtbestrebungen wird wiederum Geld benötigt. Woher kommt dieses Geld??

 

Wenn Sie oder ich ein Auto kaufen und nicht so viel Bares auf einmal haben, gehen wir zu einer Bank und leihen uns dort was.

 

Firmen, die z. B. Waffen produzieren wollen, bauen dazu Werkhallen und kaufen Maschinen – sie brauchen dafür auch Geld. Und genau wie wir mit unserem Autowunsch gehen diese Firmen zu Banken und lassen sich die Hallen und Maschinen finanzieren. Die meisten Banken geben gern ihr Geld dafür, lassen sich doch oft hohe Zinsen (sozusagen als Leihgebühr) erwirtschaften.

Und woher nehmen die Banken das Geld?

Es ist unter anderem mein Geld und Ihr Geld, was wir auf unseren einfachen Girokonten liegen haben. Auch wenn es nicht viel ist verglichen mit den Milliardären, aber die Banken dürfen ein Vielfaches von dem, was auf unseren Konten liegt, als Kredit an die Wirtschaft und so auch an die Rüstungsindustrie vergeben.

 

Fangen wir doch da an mit unserer Hilfe: legen wir das bisschen, was wir haben, doch lieber auf das Konto einer Bank, die sich ganz konkret der Rüstungsindustrie verschliesst! Und wenn es immer mehr werden, die darüber nachdenken, dann wird aus unserem bisschen Geld eine kleine Macht, die immer mehr wachsen kann.

Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren der Welt. Und somit mischen unsere deutschen Banken da im großen Stil mit. Wie finde ich nun heraus, was meine Bank mit meinem Geld macht?

 

Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Broschüre gestoßen, die Licht in das Wirrwarr bringt. Ich möchte mich auf diesem Wege bei den Mitstreitern von urgewald e. V. bedanken, die mir die ganz aktuelle Broschüre „Die Waffen meiner Bank“ kostenlos als Heft zur Verfügung gestellt haben! Zusammen mit dem Facing Finance e. V. haben sie die Verstrickungen einzelner Banken mit ausgesuchten 8 Rüstungsfirmen aufgezeigt.

 

So werden dort u. a. die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Hypovereinsbank/Unicredit als auch einige Landesbanken (!) genannt, die direkt oder indirekt Gelder an Waffenhersteller und/oder Waffenexporteure vergeben.

Wer sicher gehen möchte, dass das Geld auf seinem Girokonto nicht die Waffenproduktion unterstützt, sollte sich nach alternativen Banken umsehen. Am restriktivsten in der Anlagepolitik für ein Girokonto sind bei uns 3 Banken in der Studie aufgeführt:

  1. Die GLS-Bank (die wohl älteste und größte unter den deutschen Alternativ-Banken)
  2. Die Ethik-Bank (eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg) und
  3. Die Triodos-Bank (größte europäische Nachhaltigkeitsbank mit Sitz in den Niederlanden; Filialen u. a. auch in Deutschland)

 

Noch führen diese Banken ein Nischendasein – im Vergleich zu den vorgenannten Finanzriesen. Aber wenn nicht nur ich und Sie allein den Wechsel unserer Girokonten angehen, sondern das Überdenken auch unseren Freunden, Bekannten und Nachbarn empfehlen und allen, die sich für das Wohl der ankommenden Flüchtlinge einsetzen, dann fangen wir wirklich an etwas zu bewegen – oder was meinen Sie?

 

Sicher: auch bei Alternativ-Banken sollte man genauer hinsehen, die Bedingungen und Kosten genauer hinterfragen und das Thema Sicherheit prüfen. Darauf werde ich in einem der kommenden Blogbeiträge näher eingehen – bleiben Sie dran, wenn Sie dazu mehr wissen möchten! Wenn Sie Ihre eMail-Adresse hinterlassen möchten, erhalten Sie meine neuen Beiträge direkt zugesandt – hier EmailAdresse eintragen.

 

Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Ihnen dieser Artikel interessant genug erscheint um ihn weiterzuleiten oder auf den sozialen Medien zu teilen! So können wir gemeinsam viele Menschen erreichen und einen kleinen Anstoss zum Umdenken geben… Und wir beginnen, den Flüchtlingen wirklich zu helfen! Ein erster, kleiner Schritt, den jeder angehen kann…