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Schwarm-Finanzierung – die neue alte Art, Projekte direkt mit zu finanzieren

Crowdfunding finde ich eine super tolle Alternative zur Banken-Finanzierung von Projekten. Sie hat in den letzten 2 Jahren mehr und mehr den Markt erobert – sowohl für diejenigen, die Gelder für die Realisierung Ihres Projektes benötigen als auch für jene, die Ihr Geld für sinnvolle, nachvollziehbare Vorhaben direkt zur Verfügung stellen und die in verschiedene Projekte Geld geben wollen.

Wie der Name schon sagt: eine Crowd, also ganz viele Menschen, geben kleine Beträge für ein bestimmtes Projekt. Ich als Geber meines Geldes habe somit die Möglichkeit, mir ganz konkret herauszusuchen, welches Projekt ich unterstützen möchte. Und gebe mein Geld nicht in eine Blackbox, wo ich nicht so genau nachvollziehen kann, wo mein Geld eingesetzt wird und was es dann bewirkt.

Als Initiator eines Projektes habe ich bei Crowdfunding die Möglichkeit, mir direkt Menschen zu suchen, die ich von meiner Idee begeistere und kann dadurch auch gleich testen, ob meine Idee überhaupt auf einen Markt trifft, der auch in Zukunft meine Geschäftsidee trägt. Auch kann ich ggf. Ideen auf diese Weise finanzieren, die eine Bank nicht unterstützen würde.

Allerdings muss man sich zunächst im Klaren sein, wie Crowdfunding funktioniert, ob überhaupt Crowdfunding und wenn ja welche Art des Crowdfundings für mich  in Frage kommt.

 

Die Schwarm-Finanzierung hat den Vorteil, dass die Ideengeber / Initiatoren nicht von einem Geldgeber (z. B. einer Bank) abhängig sind, sondern viele private Geldgeber zu dem Projekt beitragen. D. h., dass Einer allein wenig bis gar nicht das Projekt beeinflussen könnte.
Gleichzeitig heißt das aber auch, dass man eine Crowd – also ganz viele Menschen mit Interesse an dem Projekt – aufbauen und sie von der Idee begeistern muss, so begeistern, dass sie in einer festen Zeitspanne die Initiatoren und deren Projekt finanziell unterstützen.

Also muss man sich mit dem Projekt öffentlich zeigen! Es muss für alle einfach erklärt und nachvollziehbar aufbereitet und dargestellt werden, alle wichtigen Informationen / Dokumente und Formulare müssen eingestellt und möglichst allgemeine Fragen vorweg schon beantwortet werden. Auch während des Angebotsvorganges sind eingehende Fragen zu beantworten…

All das ist über das Internet mittels eigens dafür geschaffener Plattformen möglich, wo jeder zu jeder Zeit darauf Zugriff hat und eine Weiterleitung als Empfehlungen bzw. Teilen möglich ist. Das Internet und seine immer beliebtere Verbreitung und Nutzung unterstützen diese Entwicklung: ein Projekt wird eingestellt, für jeden nachvollziehbar erklärt und innerhalb einer bestimmten Frist kann nun jeder Interessierte seinen gewünschten Geldbetrag einbringen.

Welche Art Projekte sind für CrowdFunding geeignet und welche Arten des CrowdFundings unterscheidet man?

 

Crowdfunding als reine Spende wird z. B. viel von NGO’s (Nicht-Regierungs-Organisationen), Vereinen, Initiativen für soziale, nachhaltige, Umwelt-Projekte u. ä. in Anspruch genommen;

 

Crowdfunding mit “rewards” (Spende mit einer Gegenleistung / Vergütung / Dankeschön o. ä.) kommt infrage für Projekte die allgemein wichtig sind oder von einer bestimmten Zielgruppe getragen werden (z. B. Musik, Soziales, Regionales, Ökologisches…) – also Projekte, zu denen ein bestimmter Bezug und ein großes Interesse da ist. Die “Dankeschöns” sollen sowohl ein Dankeschön als auch ein Anreiz für eine Spende sein – und eine Anreiz ist es z. B., wenn man Dinge günstiger bekommt als normal…
Crowdlending wiederum ist als ein Kredit von Vielen an den Projektentwickler/-umsetzer zu verstehen: hier wird die Rückgabe des Geldes nach einer bestimmten Laufzeit vereinbart, ggf. mit einer Verzinsung… Dies wird nun auch z. B. für Immobilienprojekte, für StartUps, Produktentwicklungen eingesetzt, inzwischen manchmal auch gekoppelt: Bank-Kredit und “Crowd-Kredit”.. (meist in der Form eines Nachrangdarlehens*)

Crowdinvesting wäre eine Beteiligung*** Vieler an dem Projekt, mit oder ohne Stimmrechten.. Diese wären dann an der wirtschaftlichen Entwicklung des Projektes mit beteiligt, so auch an Gewinnen/Verlusten etc. Hier vor allem sind StartUps bzw. Entwicklung / Herstellung neuer Produkte meist der Inhalt…. Oft werden die beiden letzten Arten vermengt, daher mal kurz ins Kleingedruckte sehen, welche Art des Risikos gerade vorgestellt wird.

 

Da bin ich auch beim Thema Risiko angelangt:

Bei jedem Projekt kann auch mal etwas schief gehen! Und so sollte man einkalkulieren, dass die versprochenen Zinsen / Ausschüttungen / Verkaufserlöse nicht gezahlt werden können und im schlimmsten Fall das gesamte, eingezahlte Geld weg ist. Ich will hier nur darauf hinweisen, dass man das ganze eingesetzte Geld schlimmstenfalls auch verlieren kann.

Deshalb: nie alles auf eine Karte, also auf ein Projekt allein, setzen!

Und hier kommt wiederum der Vorteil von CrowdFunding zum Tragen: schon mit kleinen Beträgen kann man sich an mehreren Projekten beteiligen und so verschiedene Vorhaben unterstützen und von den “Dankeschöns” oder den Zinsen/Umsatzbeteiligungen etc. partizipieren.

So ist auch mit kleinem Geldbeutel eine große Streuung möglich, denn ich durch mehreren Projekten mein Geld geben und das Risiko, dass ein oder zwei Projekte nicht so laufen wie geplant, durch den Erfolg bei weiteren Projekten ausgleichen. Bereits ab 10 € bieten sich Möglichkeiten, an der Schwarm-Finanzierung teilzunehmen!

Hier habe ich mal 4 Beispiele ausgesucht, um die Angebote zu veranschaulichen:

 

In meinen Nächsten Beiträgen werde ich mehr darauf eingehen, worauf man achten sollte wenn man:

A. direkt Projekte unterstützen und Geld dazugeben möchte    bzw.

B. Selber eine bestimmte Summe Geld benötigt –

also bei Interesse dranbleiben!

 

 

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  • * Nachrangdarlehen mit qualifizierter Rangrücktrittsklausel: Darlehen über einen vereinbarten Zeitraum mit vereinbarten festen Zinszahlungen während der Laufzeit;
  • ** partiarisches Darlehen: Darlehen mit Gewinn-, Umsatz-, Erlös-Beteiligung
  • für beide gilt: sofern die Auszahlung der Zinsen/Rückzahlung des Geldbetrages zu einer Insolvenz führen könnte, ist die Auszahlung/Rückzahlung auszusetzen; bei einer Insolvenz kann eine Auszahlung/Rückzahlung erst erfolgen, wenn alle Verbindlichkeiten  beglichen wurden (wird wie das eigene Geld des Initiators behandelt)
  • *** Beteiligung: man beteiligt sich am Unternehmen, meist wird man Inhaber von Unternehmensanteilen und ist somit am Gewinn (aber auch Verlust) beteiligt oder erhält bei einem Verkauf anteilig einen Erlös

Anmerkungen: ich versuche hier die wichtigsten Begriffe nur in soweit zu erläutern, wie sie inhaltlich für Sie wichtig und verständlich sind. Bitte informieren Sie sich auf den jeweiligen Plattformen über die konkreten Risiken des Projektes.